Übrigens findet Ziegenhaar auch im Köperpflegebereich, beispielsweise als Schmink- oder Puderpinsel, bei Babyhaarbürsten sowie im therapeutischen Bereich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.
Geschichtlicher Hintergrund:
Im Alten Testament spielt Ziegenhaar eine gewisse Rolle in Form des sogenannten Sacktuchs (lat. cilicium, hebräisch: ßaq), das man für Getreidesäcke oder Zeltbahnen, aber auch als Gewandgewebe verwendete. Sacktuch wurde aus grobem, dunklem Ziegenhaar gewebt (Off 6:12; Jes 50:3); es war die traditionelle Trauerkleidung oder drückte Reue des Trägers aus (Büssergewand). Könige trugen es auch in schweren Krisenzeiten oder nachdem sie unheilvolle Botschaften erhalten hatten (2Kö 19:1; Jes 15:3; Jes 22:12).
Zusammensetzung:
Ziegenhaare bestehen aus Keratin.
Aussehen:
Die raue Oberfläche steht dem Glanz der einzelnen Haare gegenüber, der das Aussehen von Garn oder Gewebe aus Ziegenhaar prägt.
Farbe:
mehrfarbig, Brauntöne, Grautöne, Rottöne, Schwarztöne, Weisstöne
Die Farbigkeit von Ziegenhaar ist breit gefächert. Es kann weiss oder schwarz sein sowie etliche Brauntöne aufweisen, die bis ins Rötliche changieren. Bereits das Fell einer Ziege kann bis zu vier verschiedene Farben aufweisen, weshalb Garne aus Ziegenhaar selten einfarbig, sondern häufig mehrfarbig sind.
Geruch von Ziegenhaar:
Ziegenhaar riecht würzig, Ziegenhaare verströmen einen angenehmen, natürlichen Geruch.
Pflege:
Staubiges Ziegenhaar lässt sich mit einem Metallkamm auskämmen und in lauwarmer Seifenlauge auswaschen. Anschließend sollte es in einem Handtuch ausgedrückt und hängend an der frischen Luft oder bei Zimmertemperatur (nicht auf der Heizung!) kopfüber getrocknet werden.
Aufbewahrung:
Wie alle keratinhaltigen Fasern sind Ziegenhaare anfällig für Motten- und Käferlarvenfrass. Gewebe und Objekte aus Ziegenhaar sind daher gut belüftet und kühl, aber aufgrund der Farbveränderungen, die durch UV-Licht auftreten können, auch dunkel zu lagern.
Günter "Conny" Ruks